n/a

Unsympathische Menschen

„Einen bestimmten Menschen kann ich nicht ausstehen“, vertraute mir eine Kollegin an. Sie fragte mich, ob das „christlich“ sei. Ja, muss ich jeden Menschen gleich mögen? Dazu eine kurze Geschichte:

Von einem alten chinesischen Kaiser wird berichtet, dass er das Land seiner Feinde erobern und sie alle vernichten wollte. Später sah man ihn mit seinen Feinden scherzen und speisen. „Wolltest du nicht deine Feinde vernichten?“ fragte man ihn. „Ich habe sie vernichtet“, gab er zur Antwort, „denn ich habe sie zu meinen Freunden gemacht!“ Der Kaiser hat also jene Menschen, die er nicht riechen konnte eingeladen. Begegnungen ermöglichen ein näheres Kennen lernen des Anderen. Ich erfahre dann beim Kollegen oder Nachbarn Seiten, die mir bisher verschlossen blieben. Je mehr ich vom anderen weiß, umso vertrauter wird er mir. Und unter Umständen weicht eine gewisse Neugierde meiner Abneigung. Jesus ist allen Menschen mit Respekt begegnet, wenn auch manche seiner Jünger einen besonderen Platz zugewiesen bekamen. Ich kann nicht erwarten von allen geliebt zu werden, doch respektvoller Umgang steht jedem Menschen zu. Und manchmal folgt einer wertschätzenden Begegnung sogar eine gewisse Sympathie.

Geschrieben von Susi am 8. Juni 2012