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Wehr dich! Solange du kannst…

Ich laufe alleine einen schmalen Gehweg entlang. Es ist noch nicht sehr dunkel, aber die Straße ist relativ menschenleer. Der Mann, der mir entgegen kommt, ist total in sein Handy vertieft. Er rempelt mich an, entschuldigt sich und lächelt. Ich lächle kurz zurück und gehe weiter. Auch er geh weiter, zumindest denke ich das. Plötzlich spüre ich, wie er von hinten seine festen Arme um mich legt. Es fühlt sich an wie eiserne Fesseln, die sich immer enger ziehen. Bevor ich reagieren kann, klebt er mir ein Stück Klebeband auf den Mund. Das mit dem Schreien hat sich erledigt. Ich muss einen anderen Weg finden, mich zu verteidigen, schnell.

Ich versuche mich von ihm wegzudrücken, zu rennen, aber er hat seine Arme zu fest um mich geschlungen. Ich trete unaufhaltsam auf ihn ein, aber ich treffe nicht richtig, weil er hinter mir steht. Er lockert seinen Griff und fasst in seine Tasche. Nur noch eine Hand umklammert meine Hüfte in drückt mich gegen seinen stählernen Körper. Ich winde mich unter seinem Armen und schaffe es meine Arme zu befreien. Ich will die Chance nutzen, hämmere auf seine Arme ein, es bringt nichts.

Ich greife nach dem Klebeband, will es abziehen und schreien. Doch dann greift er plötzlich nach meinen Handgelenken, die dicht beieinander an meinem Mund mit dem Klebeband kämpfen und drückt sie zusammen. Ohne Probleme kann er beide mit einer Hand halten und ich schaffe es nicht, sie zu bewegen. Er dreht mich zur Seite und drückt mich gegen die nebenstehende Wand. Obwohl er mich losgelassen hat, kann ich nicht weg von ihm. Mit seinen Hüften presst er mich unaufhaltsam gegen die kalte Fassade.

Dann nimmt er das Klebeband und wickelt es um meine Hände. Innerhalb von einer Minute sind meine Hände gefesselt und meine Chancen, zu fliehen, schwinden. Ich stampfe ihm auf die Füße, aber seine Schuhe scheinen mit Stahlkappen zu sein, zumindest tun mir die Füße weh und er zuckt nicht einmal zusammen. Nachdem er meine Hände gefesselt hat, dreht er mich um und drückt mich mit dem Rücken an die Hauswand. Ich versuche wieder ihn zu treten, zwischen die Beine, ans Schienbein, aber er weicht aus. Mir geht die Kraft aus und ich halte inne, um mir etwas Neues zu überlegen. Plötzlich steht er mit seinem vollen Körpergewicht auf meinen Füßen.

Meine Beine kann ich nicht mehr bewegen und er ist mir jetz so nah, dass ich seinen grässlichen Atem in meinem Gesicht spüre. Er rutscht näher an mich heran und ich versuche ihn mit meinen zusammen gebundenen Händen von mir zu schieben, ihn im Gesicht zu erwischen, doch er fängt sie ab und reißt sie mit einem Ruck über meinen Kopf. Meine Arme kann ich nicht mehr bewegen, er hält sie mit seiner Hand so fest über mir. Da stehe ich jetzt also, mit dem Rücken gegen die Wand gepresst, die Arme zusammengebunden über dem Kopf, ein Stück Klebeband auf meinem Mund und er auf meinen Füßen.

Ich habe keine Chance, mich zu bewegen und bin ihm hilflos ausgeliefert. Er ist so dicht vor mir und durchbohrt mich mit diesem Blick voll Macht und Begierde. Sein Gestank nach Zigaretten und Alkohol raubt mir die Luft, doch ich versuche weiter zu atmen, versuche zu überleben. Er beugt sich weiter zu mir vor, lässt seine Größe und Stärke auf mich wirken. Es fühlt sich an, also würde ich mit jeder Minute schwächer werden, unter ihm verschwinden.

Ich bin so hilflos und erschöpft. Ich komme mir so minderwertig vor, so abscheulich und ekelhaft. Je länger er da steht, mich festhält und mir alle Macht über meinen Körper nimmt, um so mehr bricht mein Wille, mich zu wehren. Er lehnt sich weiter zu mir, drückt seinen Körper gegen meine zitterndes Selbst. Ich versuche erschöpft zurück zu weichen, doch da ist die Wand. Ich kann die Wölbung in seiner Hose spüren und winde mich verzweifelt unter seinen Griffen. Obwohl er nur mit einer Hand meine Arme hält, ist er stark genug, jede meiner Bewegungen abzufangen.
Mein Körper scheint zu brechen unter seinem Druck und die Tränen laufen nur so über mein Gesicht. Durch das Klebeband fehlt mir die Luft zum Atmen und ich habe das Gefühl, mein Bewusstsein zu verloren.

Seine zweite Hand hängt bedrohlich reglos neben ihm herab. Er lächelt mich an, mit diesem abartigen Selbstbewusstsein. Plötzlich scheuert er mir eine, seine eiserne Hand knallt auf meine Wange. „Hör auf zu weinen! Das gehört sich nicht“, flüstert er mir mit einer Mischung aus Wut, Belustigung und Lust ins Ohr. Ich zerfließe fast vor Angst und mein Schluchzen wird stärker. Er schlägt wieder zu. Immer wieder. Mit jedem Schlag rutscht er näher an mich heran und sein Lachen wird lauter.

Ich fühle, wie verloren ich bin. Die unerbittlichen Schläge und das Wissen der Macht über mich scheint ihm nicht mehr zu reichen. Er hält plötzlich inne, die Lust flackert nur so in seinen Augen und er presst sich gegen mich. Seine Hand quetscht sich unter meine Bluse. Er zerreißt meinen BH und knetet auf meine Brüsten herum. Ich will Schreien vor Schmerzen, doch das Klebeband verschluckt meine kläglichen Laute.

Ich will weg von ihm, aber ich komme nicht vor noch zurück. „Schhhhhhhhhh“, raunt er mir zu und lacht widerlich auf. Ich winsle und zittere. Meine Kraft lässt nach und ich merke, wie ich zusammen sacke, doch er hält meine Arme weiter gestreckt über meinem Kopf und steht auf meinen Füßen, die langsam taub werden. Er zwingt mich, zu stehen und mich ihm hinzugeben. Ich weiß, was jetzt kommt, was er vor hat und hoffe, dass Mein Bewusstsein endlich aufgibt, damit ich nicht alles mitbekomme. Ich wende meinen Blick ab, schaue zu Boden.

Immer wieder verpasst er mir Schläge ins Gesicht und reißt meinen Kopf nach oben. Ich soll ihn ansehen. Er nimmt meine Hände nach unten und drückt sie vor meinen Oberkörper. Dann lehnt er sich mit seinem vollen Gewicht gegen mich.

Ich habe das Gefühl erdrückt zu werden und versuche noch einmal vergeblich all meine Kraft gegen ihn aufzubringen. Ich habe keine Chance, komme da einfach nicht weg. Werde begraben unter Schmach und seiner Macht.
Sein widerlicher Körper lastet auf meinen und sein Gestank ist überall, vernebelt mir die Sinne. Dann höre ich wie er an seiner Hose herumfummelt und mir plötzlich meine runter zieht.

Ich zittere, schreie und schlichte unaufhörlich. Er lächelt mich an, streichelt mein tränenüberströmtes Gesicht und schlägt wieder zu, mit voller Wucht. Mein Kopf knallt gegen die Wand und ich sehe Sternchen. Ich widere mich selbst so an. Wie ich da stehe und hilflos alles über mich ergehen lasse. Schwach und verloren. Er lacht laut, dunkel und finster. Er lehnt sich etwas zurück, aber hält mich noch immer mit dieser unheimlichen Kraft fest.

Er reißt mir die Bluse auf und schlägt meinen Oberkörper. Ich winde mich vor Schmerz, möchte in die Knie gehen, aber er hält mich aufrecht. Ich habe solche Angst und solche Schmerzen. Ich weiß nicht mehr, wo oben oder unten ist. Ich bin gefangen von seiner Kraft und seiner Macht.
Ich kann nicht mehr.

Geschrieben von Tanja Tschirpke am 1. April 2015