Mädchen vom Saturn
Eines Samstags traf ich das Mädchen vom Saturn. Sie hatte lange braune Haare und tiefgrüne Augen. Ihr Mund war leicht geöffnet. Eigentlich sah er aus als stünde er immer ein wenig offen. Küss mich, Wesen vom andern Stern! Meine Gedanken schienen mir reichlich absurd. Sie würde mich ganz sicher nie küssen. Ganz offensichtlich lag mehr als nur eine Welt zwischen uns. Ich gab ihr alles, was ich bei mir trug – meine Magnetkarte obendrein. Sie aber würdigte mich keines Blickes. Blitzschnell hatte sie plötzlich ihren Scanner in der Hand. Ich wußte, daß jetzt alles schnell gehen würde. Noch bevor ich etwas sagen konnte, schoss es aus ihr heraus. „Sechs neunundneunzig…bitte zweimal auf Bestätigung drücken!“ Ich tat schnell, was sie mir befahl.
Mein Abschiedsgruß verstarb auf dem langen Weg meiner staubtrockenen Kehle. Sie hatte mich nicht angeschaut. Kein einziges Mal. Das Mädchen vom Saturn.