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Der erste Kuss

Ich erinnere mich noch genau daran. Es war nachts. Die Luft war kalt und klar. Es war ruhig, aber dennoch konnte man genau das rascheln des Laubes im Wind hören. Unsere Schritte, nicht ganz gleich, aber nebeneinander. Ich erinnere mich an den Abend. Er war schön, obwohl wir am Anfang nicht viel miteinander gesprochen haben. Ich erinnere mich an den Alkohol und den Zigarettengeruch, an die Anderen, an ihr Lachen. Und daran, dich gesehen zu haben. Du hast mir dieses Angebot, diesen Vorschlag gemacht. Ich habe sofort eingewilligt. Wir gingen. Wir redeten. Du hast mich angesehen, ich habe dich angesehen. Mir war klar: Gleich ist es soweit. Du hast gesagt, die Entscheidung läge bei mir. Doch du wusstest nicht, dass meine Entscheidung schon längst gefällt war. Sie war gefällt von der Minute an, als ich dich das erste Mal sah. Doch es war nur ein Traum bis dahin.
Du kamst ganz nah an mich heran. Deine Arme umschlangen meinen Körper. Es ging ganz schnell. Dann, deine Lippen auf meinen, deine Zunge berührte meine. Ich habe meine Arme um dich gelegt. Eine tiefe innere Ruhe umgab mich.

Ich war entspannt, Fehler waren mir egal, ob uns jemand sieht war mir egal. Ich war seit langem wieder glücklich und das nicht nur von außen, ich spürte Glück aus tiefster Seele. Und plötzlich bemerkte ich die Stille. Es war nicht ruhig, sondern vollkommen still. Keine Autos, kein raschelndes Laub, kein Wind, nichts außer mein Herz, das mir bis zum Hals schlug. Es war perfekt, diese Stille, so friedlich. Es war, als ob es nichts schlechtes mehr auf dieser Welt gäbe. Es war so wunderschön. Es war ein völlig neues Gefühl. Man kann es nicht beschreiben, denn dazu fehlen einfach die Worte.

Ich weiß nur eins: Ich werde es nie vergessen. Weder deine Lippen auf meinen, weder deine Hände überall auf meinem Körper, weder diese friedvolle Stimme, noch dieses unbeschreiblich gute Gefühl.
Seit jenem Abend war ich verliebt. Nicht nur in dich, oder das Leben oder sonst irgendetwas. Nein, ich war aus tiefster Seele darin verliebt, verliebt zu sein und dafür danke ich dir.

Geschrieben von Elisa am 30. September 2015