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Maskenball

Einst gab der König einen Maskenball. Er wollte die schönste, aber auch die klügste Frau für seinen Sohn, den Prinzen, finden. Hunderte Menschen aus dem ganzen Königreich strömten herbei um an dem Spektakel teilzuhaben, den Prinzen zu sehen und von seinen Fähigkeiten zu überzeugen. Jeder kam mit einer Maske, es war Pflicht. Die wunderschönsten Verschleierungen, Kleider oder Hüte waren zu sehen. Alle, besonders die Damen, hatten sich fein gemacht. Jede wollte den Prinzen durch ihre äußere Erscheinung für sich gewinnen.

Ein Mädchen jedoch kam ganz und gar ohne Verkleidung. Sie trug ein gewöhnliches Kleid, keine Maske, keinen Hut, keine Handschuhe. Es wurde im ganzen Königssaal still, als sie hereinkam. „Wieso hört ihr auf zu spielen? Was ist los? Wieso tanzt ihr nicht?“, fragte der König, als ihm die plötzliche Stille auffiel. Er sah das Mädchen an. Ein breiter Kreis hatte sich um sie gebildet. Sie sah den König an und machte den von ihr verlangten Knicks.

„Mädchen, was ist los? Aus welchem Grund kommst du zu meinem Maskenball ohne Verkleidung? Seid ihr so arm?“, der König war verwundert. „Nein, mein König. Wir haben genug Geld, um uns eine Maske zu kaufen. Doch ich dachte mir, eure Hoheit, der Prinz, würde seine zukünftige Frau gern kennenlernen wie sie wirklich ist. Mit all ihren Fehlern und Angewohnheiten. Auch wenn viele Damen hier vorgeben, ihr Maskengewand abzunehmen, so tun sie es doch nie. Die Maske ist keine Form von Kleidung, sie ist im Kopf. Wir geben vor, etwas zu sein, was wir nicht sind“, antwortete das Mädchen.

Der König war erst verwundert und erstaunt, doch dann begeistert von dieser Jungfrau. Er erkannte ihre innere Schönheit, sie war rein, ehrlich, nett und klug.

Geschrieben von Elisa am 26. November 2015