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Raubtiermentalität eines Unternehmers

Eine wahre Geschichte, die hoffentlich keine Schule macht. Im November 2010 wurde mir eine Stelle in Aachen angeboten, als Vertriebsmitarbeiter bei einer Firma. Aufgabe, Vertrieb einer Dienstleistung nämlich Prüfung von Elektrogeräten nach BGV A3. Dieser Bereich war so gut wie nicht existent, so dass es für mich eine tolle Herausforderung war. Eigentlich im IT Bereich und Consulting zu Hause, war die Firma neben Inventuren auch per Zufall an die Prüfung nach BetrSichV, TRBS, DIN VDE 0701-0702 rangekommen.
Nach wenigen Monaten hatte ich bereits einen beachtlichen Kundenstamm aufbauen können und wurde nach 6 Monaten zum Bereichsleiter befördert, Gehalt + Provision. Weitere 6 Monate später und das Personal musste von 2 auf 6 Elektrofachkräfte aufgestockt werden, um die Aufträge bearbeiten zu können. (Hier wurde ich zum ersten Mal stutzig, nachdem einer meiner Mitarbeiter während der Arbeit sich drei Rippen gebrochen hatte und ich daraufhin den Auftrag bekam, ihn sofort zu kündigen, was rechtlich gesehen ein absolutes Ding der Unmöglichkeit ist). Weitere neue namhafte Kunden kamen hinzu. Da die Stimmung innerhalb der Firma immer schlimmer wurde, (Gehälter wurden nicht gezahlt, Mitarbeiter und Praktikanten beschimpft), lud ich alle Mitarbeiter zu einem Grillabend ein, um die Moral zu verbessern. Ein netter Abend. Hätte ich damals gewusst das ich auch zu denen gehören würde, die plötzlich ohne Vorwarnung keine Gehälter mehr bekommen, hätte ich mir diesen Abend erspart.

So aber hatte der Mohr seine Schuldigkeit getan, Aufträge waren en mass vorhanden, ich wurde nicht mehr gebraucht und musste mein Gehalt einklagen. Damit war das Arbeitsverhältnis zerüttet, ich stand auf der Straße. Auswirkungen: Ich konnte meinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, meine Wohnung wurde gekündigt, mein Auto musste ich abgeben und, joblos. Nun hätte ich mich damit abfinden können, was ich nicht konnte. Eines nachmittags im Januar 2013 sprach ich meinen ehemaligen Arbeitgeber an, (Geschäftsführer war jedoch ein anderer, ich vermute ein Strohmann (mit Sitz in Berlin) und fragte ihn warum er mir das angetan habe.

Die lapidare Antwort, ich hätte doch wieder einen Job. Damit verlor dieser Typ die Kontrolle über sich selber, fing an zu treten und schlagen wie ein wildgewordener Derwisch. Mit einem gebrochenen Schienbein, einem Meniskusschaden und einem gebrochenen Finger landete ich im Krankenhaus. So hebelt man Gesetze zum Kündigungsschutz von Mitarbeitern aus uns wird teuere Mitarbeiter los. Hoffentlich ein Einzelfall.

Geschrieben von tobi am 28. Mai 2013